Die Klausel “gekauft wie gesehen” ist ein häufiger Bestandteil von privaten Kaufverträgen, besonders beim Gebrauchtwagenkauf. Sie soll den Verkäufer vor späteren Reklamationen schützen. Doch was bedeutet diese Formulierung eigentlich genau und welche Rechte haben Käufer trotz “gekauft wie gesehen”?

Was genau bedeutet “gekauft wie gesehen”?

Die Formulierung “gekauft wie gesehen” impliziert, dass der Käufer den Zustand der Ware zum Zeitpunkt des Kaufs akzeptiert, inklusive aller sichtbaren und unsichtbaren Mängel. Der Verkäufer haftet somit grundsätzlich nicht für Mängel, die nach dem Kauf entdeckt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Verkäufer völlig aus der Verantwortung entlassen ist.

Ausnahmen von der “Gekauft wie gesehen” Regelung

Auch bei der Klausel “gekauft wie gesehen” gibt es Ausnahmen. So haftet der Verkäufer beispielsweise bei arglistigem Verschweigen von Mängeln. Hat der Verkäufer einen Mangel bewusst verschwiegen oder gar aktiv vertuscht, so kann der Käufer auch trotz “gekauft wie gesehen” seine Rechte geltend machen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sachmängelhaftung. Auch wenn “gekauft wie gesehen” vereinbart wurde, kann der Verkäufer für Mängel haften, die bereits zum Zeitpunkt des Kaufs vorhanden waren, aber erst später entdeckt wurden. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Verkäufer die Beschaffenheit der Ware zugesichert hat, beispielsweise im Kaufvertrag oder in der Werbung.

Wann gilt “gekauft wie gesehen” nicht?

Die Klausel “gekauft wie gesehen” gilt in der Regel nicht bei Käufen zwischen Privatpersonen und gewerblichen Händlern. Hier greift das Verbraucherrecht, welches dem Käufer ein Widerrufsrecht und Gewährleistungsansprüche einräumt.

“Gekauft wie gesehen” im privaten Kaufvertrag

Im privaten Kaufvertrag ist die Formulierung “gekauft wie gesehen” zulässig und üblich. Sie sollte jedoch klar und deutlich im Vertrag festgehalten werden. Eine mündliche Vereinbarung reicht in der Regel nicht aus.

Tipps für Käufer und Verkäufer

Für Käufer ist es wichtig, die Ware vor dem Kauf gründlich zu prüfen und alle Fragen zu stellen. Zögern Sie nicht, einen Sachverständigen hinzuzuziehen. Für Verkäufer empfiehlt es sich, den Zustand der Ware genau zu dokumentieren und im Kaufvertrag festzuhalten.

Wie kann man sich absichern?

Eine detaillierte Beschreibung des Zustands der Ware im Kaufvertrag kann sowohl Käufer als auch Verkäufer schützen. Fotos können ebenfalls hilfreich sein.

Fazit: “Gekauft wie gesehen” – Kein Freifahrtschein für Verkäufer

Die Klausel “gekauft wie gesehen” bietet dem Verkäufer zwar einen gewissen Schutz, entbindet ihn aber nicht vollständig von seiner Verantwortung. Käufer sollten sich über ihre Rechte informieren und die Ware vor dem Kauf sorgfältig prüfen.

FAQ

  1. Was bedeutet “gekauft wie gesehen”? Gekauft wie gesehen bedeutet, dass der Käufer die Ware in dem Zustand akzeptiert, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Kaufs befindet.
  2. Gilt “gekauft wie gesehen” immer? Nein, bei Käufen zwischen Verbrauchern und Händlern greift das Verbraucherrecht.
  3. Kann man trotz “gekauft wie gesehen” reklamieren? Ja, bei arglistigem Verschweigen von Mängeln oder zugesicherten Eigenschaften.
  4. Wie kann ich mich als Käufer absichern? Prüfen Sie die Ware gründlich und lassen Sie sich den Zustand schriftlich bestätigen.
  5. Wie kann ich mich als Verkäufer absichern? Dokumentieren Sie den Zustand der Ware genau und halten Sie alles im Kaufvertrag fest.
  6. Ist eine mündliche Vereinbarung “gekauft wie gesehen” gültig? In der Regel nicht, es empfiehlt sich eine schriftliche Vereinbarung.
  7. Was sollte im Kaufvertrag stehen? Eine detaillierte Beschreibung des Zustands der Ware und die Klausel “gekauft wie gesehen”.

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