Der Trabant P70, liebevoll auch “Barocktaunus” genannt, nimmt einen besonderen Platz in der Geschichte der ostdeutschen Automobilindustrie ein. Er war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum legendären Trabant 601 und verkörpert den Übergang von Vorkriegstechnik zu moderneren Konzepten. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, Technik und Besonderheiten des Trabant P70.

Vom AWZ P70 zum Trabant P70: Die Anfänge eines Klassikers

Der P70, ursprünglich als AWZ P70 bekannt, entstand in den frühen 1950er Jahren im Automobilwerk Zwickau (AWZ), dem Vorgänger des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, wo später der Trabant 601 vom Band lief. Die Entwicklung des P70 war eine Reaktion auf den Bedarf an einem modernen und erschwinglichen Fahrzeug in der DDR. Er sollte den veralteten IFA F8 ersetzen und den Grundstein für die zukünftige Automobilproduktion legen.

Die Karosserie des P70, eine selbsttragende Stahlkonstruktion, war ein bedeutender Fortschritt im Vergleich zum Holzgerüst des IFA F8. Dies ermöglichte eine stabilere und sicherere Konstruktion, die auch im Design neue Möglichkeiten eröffnete. Der P70 präsentierte sich mit einer modernen, für damalige Verhältnisse stromlinienförmigen Karosserie, die ihm den Beinamen “Barocktaunus” einbrachte. Er war in verschiedenen Ausführungen erhältlich, darunter Limousine, Kombi und Cabriolimousine.

Der Motor des Trabant P70: Zweitakter mit 700 ccm

Unter der Haube des Trabant P70 arbeitete ein Zweitaktmotor mit einem Hubraum von 699 ccm. Dieser luftgekühlte Motor leistete anfangs 22 PS, später wurde die Leistung auf 26 PS gesteigert. Obwohl der Zweitakter im Vergleich zu Viertaktmotoren einige Nachteile hatte, wie den höheren Ölverbrauch und die charakteristische blaue Abgasfahne, bot er eine einfache und robuste Konstruktion.

Was war der Hubraum des Trabant P70? Der Hubraum betrug 699 ccm.

“Der Zweitaktmotor des P70 war zwar nicht der leistungsstärkste, aber er war zuverlässig und leicht zu warten. Das war in Zeiten von Materialknappheit ein wichtiger Faktor.”Hans-Jürgen Meier, ehemaliger Kfz-Mechaniker in der DDR.

Technische Daten und Besonderheiten des P70

Der Trabant P70 war ein kompaktes Fahrzeug, ideal für die Straßenverhältnisse in der DDR. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 100 km/h war er für damalige Verhältnisse ausreichend motorisiert. Besonders hervorzuheben ist die Verwendung von Duroplast, einem faserverstärkten Kunststoff, für Kotflügel, Motorhaube und Kofferraumdeckel. Dieses Material war leicht, robust und korrosionsbeständig, was dem P70 einen Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit herkömmlichen Blechkleid verschaffte.

Die Duroplast-Karosserieteile: Ein Vorbote des Trabant 601

Die Verwendung von Duroplast im P70 war ein wichtiger Schritt in Richtung des späteren Trabant 601, der für seine Duroplast-Karosserie bekannt wurde. Die Erfahrungen, die mit dem P70 gesammelt wurden, flossen direkt in die Entwicklung des Nachfolgemodells ein.

Der Trabant P70 heute: Ein gesuchtes Sammlerstück

Heute ist der Trabant P70 ein begehrtes Sammlerstück. Die wenigen erhaltenen Exemplare sind Zeugen einer wichtigen Epoche der Automobilgeschichte und erinnern an die Anfänge des “Plaste- und Elasteautos”. Seine innovative Konstruktion und sein einzigartiges Design machen ihn zu einem faszinierenden Objekt für Oldtimer-Liebhaber.

“Der P70 ist mehr als nur ein Auto, er ist ein Stück Geschichte. Er repräsentiert den Einfallsreichtum und die Herausforderungen der Automobilproduktion in der DDR.”Dr. Ing. Katharina Schmidt, Expertin für DDR-Fahrzeugtechnik.

Fazit: Der Trabant P70 – ein Wegbereiter

Der Trabant P70 war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der ostdeutschen Automobilindustrie. Er ebnete den Weg für den legendären Trabant 601 und markierte den Übergang von veralteter Technik zu modernen Konzepten. Obwohl er heute nur noch selten auf den Straßen zu sehen ist, bleibt der P70 ein faszinierendes Zeugnis der Automobilgeschichte und ein Symbol für den Einfallsreichtum der DDR-Ingenieure.

FAQ

  1. Wie viele Trabant P70 wurden produziert? Insgesamt wurden rund 36.000 Exemplare produziert.
  2. Was bedeutet der Name “Barocktaunus”? Der Beiname bezieht sich auf die für damalige Verhältnisse elegante und geschwungene Form der Karosserie, die an den Ford Taunus erinnerte.
  3. Was ist der Unterschied zwischen dem AWZ P70 und dem Trabant P70? Der Name änderte sich mit der Umfirmierung des Automobilwerks Zwickau (AWZ) zu VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau.
  4. Wo wurde der Trabant P70 produziert? Im Automobilwerk Zwickau, dem späteren VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau.
  5. Welchen Motor hatte der Trabant P70? Einen Zweitaktmotor mit 699 ccm Hubraum.
  6. Was ist Duroplast? Ein faserverstärkter Kunststoff, der für Karosserieteile verwendet wurde.
  7. Ist der Trabant P70 heute noch erhältlich? Nein, der P70 wird nicht mehr produziert, aber es gibt noch einige erhaltene Exemplare als Sammlerstücke.

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